top of page

FAQ
Häufig gestellte Fragen

Wer seid ihr?
Wir sind Vertreter der Hamburger Volksinitiative „Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung“. Wir sammeln Unterschriften von Hamburger Bürgern für das laufende Volksbegehren.


Seid ihr Politiker?
Nein, wir sind keine Politiker. Wir sind normale Bürger, die sich für die Rechte ihrer Mitbürger einsetzen. Unser Volksbegehren ist parteipolitisch völlig neutral. Die Frage der Verständlichkeit der Sprache ist keine Frage, die sich politisch einordnen lässt. Es gibt in allen Parteien viele Mitglieder, die das Gendern ablehnen, mag es auch in einzelnen Parteien mehr Befürworter geben als in anderen. 


Was ist euer Ziel?
Das Ziel des Volksentscheids ist, durchzusetzen, dass in der Freien und Hansestadt Hamburg die Sondersprech- und Schreibformen des Genderns nicht länger zulässig sind. Die Regeln des Rats für deutsche Rechtschreibung sind hier eindeutig, sie sind verbindlich und müssen lediglich in Hamburg eingehalten werden.

 

Worum geht es genau bei der Volksgesetzgebung?
Die Hamburger Landesverfassung gibt den Bürgern in Art. 50 die Möglichkeit, über die Bürgerschaftswahlen hinaus die Politik der Stadt Hamburg zu gestalten. Dies geschieht in unserem Fall über einen Volksentscheid zum Gendern in Verwaltung und Bildung. Zusammen mit der nächsten Bundestagswahl sollen alle Hamburger über das staatliche Gendern abstimmen können, sowohl dagegen als auch dafür. Dafür benötigen wir nach dem Volksabstimmungsgesetz jedoch als letzte Hürde eine erfolgreiches Volksbegehren mit 66.000 Unterschriften. Darum geht es jetzt bis zum 28. August.

 

Ich habe schon bei der Volksinitiative im vorigen Sommer unterschrieben. Genügt das nicht?

Leider nein. Die Volksgesetzgebung in Hamburg hat drei Stufen: Volksinitiative (Unterschriftensammlung), Volksbegehren (erneute Unterschriftensammlung) und Volksentscheid (Abstimmung an der Wahlurne). Alle Stufen sind unabhängig von einander. Daher muss jedesmal neu die Stimme abgegeben und somit auch beim aktuellen Volksbegehren erneut unterschrieben werden. Warum das so kompliziert ist? Sie werden selbst eine Vermutung haben, die richtig sein dürfte. 

 

Wann müssen die Unterschriften gesammelt werden?
Die entscheidene Zeit liegt ausdgerechnet in den letzten drei Wochen der Sommerferien (8. bis 28. August). Auch das ist kein Zufall, denn eine Verschiebung wäre möglich gewesen, war aber von der Bürgerschaft nicht gewollte. In dieser Zeit werden Unterschriften auf Listen gesammelt. Bereits seit dem 18. Juli ist es jedoch möglich, auf Eintragungsformularen für die Briefeintragung zu unterschreiben. Hier können Sie dies gleich tun. 

 

Auf welchen rechtlichen Füßen steht ihr?
Wir sind im Rahmen der Hamburgischen Verfassung und des darauf beruhenden Hamburgischen Volksabstimmungsgesetzes ein Verfassungsorgan der Volksgesetzgebung und ein gesetzliches Organ der direkten Demokratie. Das Volksbegehren wurde am 9. Juli 2024 im Amtlichen Anzeiger bekanntgemacht. 

Wir stehen rechtlich gleichwertig neben der Bürgerschaft. Der Senat muss uns bei unserem Anliegen unterstützen. "Wir" als Volksinitiatoren sind dabei jedoch nur die organisatorischen Vertreter aller Bürger im Rahmen der direkten Demokratie. Inhaltlich entscheiden am Ende einzig die Bürgert, also Sie, über das Gendern. Wir wollen allen Hamburgern und damit auch Ihnen die Möglichkeit dazu geben.

 

Wo dürfen Unterschriften gesammelt werden?
Wir und Sie dürfen überall in der Öffentlichkeit sammeln. Wir haben vom Landeswahlleiter die Genehmigung dazu erhalten. Die Fachanweisung der Behörden erlaubt uns als Volksinitiative die Werbung für das Volksbegehren auf allen öffentlichen Wegen.

 

Wo können Interessenten noch unterschreiben?
Bei allen „Hamburg Service vor Ort"-Standorten. Dort liegen während der ganzen drei Wochen bis zum 28. August die Listen aus. Diese Büros sind in folgenden Stadtteilen: Alstertal, Altona, Barmbek Uhlenhorst, Bergedorf, Billstedt, Blankenese, City, Eimsbüttel, Harburg, Harburg Zentrale Meldeangelegenheit, Langenhorn, Niendorf (ehemals Lokstedt), Nord, Rahlstedt, Süderelbe, Wandsbek. Hier finden Sie die komplette Übersicht mit Adressen und Öffnungszeiten. 

 

Wozu braucht ihr das Volksbegehren?
A: Als Voraussetzung für den Volksentscheid, damit alle Hamburger Bürger ab 16 Jahre die Möglichkeit bekommen, ihre Stimme abzugeben.

 

Warum soll nicht jeder so sprechen, wie er will?
Privat ist das möglich. Wir möchten jedoch, dass in Behörden und Schulen die korrekte und verständliche deutsche Sprache genutzt wird. Der Rat für deutsche Rechtschreibung (Rechtschreibrat) hat eindeutig festgelegt (im Dezember 2023 und zuletzt am 3. Juli 2024), dass Sonder--Binnenzeichen wie Doppelpunkte, Sterne und Unterstriche („Gendern“) nicht zulässig sind. Die internationale deutsche Sprachgemeinschaft hat sich auf die Regelung des Rechtschreibrats geeinigt. Wir wollen mit dem Volksentscheid erreichen, dass bekräftigt wird, dass dies auch in der Hamburger Verwaltung und Bildung gilt.

 

Warum muss sich Hamburg denn an Vorgaben dieses Rates halten?
Die KMK (Kultusministerkonferenz) der deutschen Bundesländer hat festgelegt, dass die Vorgaben des Rechtschreibrats an allen deutschen Schulen verbindlich sind. Es geht nicht darum, dass wir in Hamburg einen Sonderweg wünschen. Im Gegenteil. Die deutsche Sprache soll für alle gleich sein. Auch in Hamburg. So wie in allen anderen Bundesländern.
In Bayern, Baden--Württemberg und Hessen ist dies bereits auch politisch bekräftigt worden: Gendersprache in Verwaltung und Bildung ist nicht zulässig.

 

Gelten diese Regelungen nur für Deutschland?
Nein. Deutsch wird international in vielen Ländern gesprochen. Die Regelungen des Rats für deutsche Rechtschreibung sind überall verbindlich, auch in Österreich, Liechtenstein, Belgien, Dänemark und den Niederlanden. Darauf haben sich diese Länder geeinigt. Und Sprache lebt von Einigkeit. Wenn jeder andere Worte für die gleichen Dinge benutzt, dann leidet das Verständnis. 

 

Aber das Gendern wird bei uns doch gar nicht zwangsweise eingeführt?!
Der Hamburger Senat behauptet, Gendern würde nicht vorgegeben, sondern sei lediglich „auch erlaubt“.

 

Allerdings wird in Hamburgs Verwaltung und Bildung, vor allem in bestimmten Behörden, Gendersprache praktiziert, weil nur diese "gendergerecht" sei. Mitarbeiter müssen sich dort zunehmend rechtfertigen, wenn sie nicht gendert. Sie werden so mittelbar zum Gendern gezwungen, weil viele der Diskussion und dem falschen Vorwurf, keine Rücksicht auf andere zu nehmen, aus dem Weg gehen wollen.

 

Viel wichtiger ist jedoch der Zwang zum passiven Gendern: Wenn Behörden und Schulen gendern, dann muss diese gegenderte Sprache zwingend von den Bürgern und Schülern gelesen und gehört werden. Privat kann sich jeder aussuchen, mit wem er redet. Gegenüber der Verwaltung und in den  Schulen ist das nicht so. Kein Schüler kann sagen, dass er nicht zur Schule geht, weil dort falsches Deutsch gesprochen wird.

Für Menschen mit Lese--/Rechtschreibschwierigkeiten und Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, entstehen Benachteiligungen. Die gegenderte Sprache ist nicht klar. Deshalb soll der Senat jetzt eindeutig vorgeben, dass Bildung und Verwaltung sich an die Regeln des Rechtschreibrats halten müssen.

 

Bin ich unhöflich oder respektlos, wenn ich nicht gendere?
Nein, im Gegenteil. Generische Begriffe sind genderneutral. Grammatisches und biologisches Geschlecht sind nicht dasselbe. In der Sprachwissenschaft unterscheidet man zwischen dem Genus und dem Sexus. Die Sonne ist keine Frau. Der Mond kein Mann. Das Kind keine Sache. Die Schüler sind daher alle Kinder und Jugendlichen, die zur Schule gehen. Das Geschlecht spielt keine Rolle, es soll auch keine Rolle spielen, wenn wir Gleichberechtigung ernst meinen. 


Generische Begriffe sind bereits höflich. Ein höfliches Miteinander und Respekt gibt es schon länger als die „Gendersprache“.

 

Was sind generische Begriffe?
Wir brauche Begriffe, die eine Gruppe beschreiben, die ein besonderes Merkmal teilt. Schüler. Bürger. Politiker. Kinder. Teilnehmer. Radfahrer. Dies sind generische Begriffe.

 

Die Artikel "der, die, das" bezeichnen in der Grammatik nämlich nicht das Geschlecht einer Person, die zu dieser Gruppe gehört. "Der" Mensch ist kein Mann, sondern kann jedes Geschlecht haben. "Die" Person ist keine Frau, sondern kann jedes Geschlecht haben. "Das" Mitglied ist keine Sache, sondern kann jedes Geschlecht haben. Jeder Plural hat "die" als Artikel, obwohl eine Gruppe von Männern nicht dadurch zu freuen werden, dass wir sie "die Männer" nennen. 

Grammatikalische Geschlechter haben also grundsätzlich nichts mit dem biologischen Geschlechts zu tun. 
Kurz gesagt: Sexus ist nicht dasselbe wie Genus. 

Wollen wir - ausnahmsweise - das biologische Geschlecht in den Vordergrund stellen, dann müssen wir auf andere Begriffe ausweichen bzw. die bekannten Begriffe ergänzen.

 

Es gibt männliche Bürger, Bürgerinnen und schließlich Bürger, die keinem der beiden Geschlechter zugeordnet sind oder es sein wollen. Diesen Satz zu sagen, wenn man alle meint, wäre umständlich. Deshalb hat sich Sprache auch anders entwickelt. Deshalb sagen wir eben einfach nur "Bürger", wenn wir alle meinen.

 

Wenn wir auf ein Verhalten nur der männlichen Schüler hinweisen wollen, dann müssen wir genau das sagen: "Die meisten männlichen Schüler spielen Fußball in der Pause." Würden wir hier nur  "Schüler" schreiben, wüsste niemand, was nun gemeint ist. Daran erkennt man, dass "Schüler" eben grammatikalisch kein Begriff nur für die männlichen Schüler ist.

 

Er wird lediglich in der Doppelbenennung "Schüler und Schülerinnen" zum rein männlichen Begriff. So ist es mit vielen generischen Begriffen. Neben dem Ausschluss non-binärer Menschen ist dies das zweite große Problem der scheinbar so inklusiven Doppelnennung. Sie bewirkt das Gegenteil des Gewollten, sie macht generische Begriffe kaputt, indem diese völlig ohne Not zu (biologisch) männlichen Begriffen werden, dan die sich viele Menschen dann gewöhnen. Nur daher kommt die Idee, man müsse jetzt Gendern. Es soll ein Problem gelöst werden, welches es gar nicht gab und auch nicht geben muss. 

 

 

Was sagt der Duden zum Gendern?
Der Duden ist nicht mehr maßgeblich für offizielle Rechtschreibung. Er wurde in dieser inoffiziellen Funktion vor 20 Jahren durch den Rat für deutsche Rechtschreibung abgelöst. Der Duden ist eine Publikation, die ihre Meinung kundtun, aber keine Normen setzen kann.

 

Was habt ihr eigentlich gegen die Gendersprache in Verwaltung und Bildung?
Die gemeinsame Sprache und die einheitliche Rechtschreibung sind Grundlage und Voraussetzung der allgemeinen Verständigung in Staat und Gesellschaft.
Dazu braucht man Regeln. Etwa, dass "die Leiter" nicht dasselbe ist wie "der Leiter".
Die Gendersprache missachtet mit ihren Sonderformen grundlegende Regeln der deutschen Sprache und der deutschen Rechtschreibung. Die natürliche Entwicklung der Sprache darf nicht durch die Volksvertreter ersetzt werden.

Ha, da sagen sie es doch selber: Die Sprache entwickelt sich und Sie wollen das verhindern!

Natürlich entwickelt sich Sprache. Sie entwickelt sich im Gebrauch. Neue Wörter entstehen, weil neue Phänomene oder technische Entwicklungen entstehen. Fremdsprachen färben ab. So sprechen wir vom Handy, obwohl es den Begriff im englischen Sprachrau gar nicht gibt. Dafür schreiben heute viele Menschen - wie im Einglischen -  von "Julia's Kleid", obwohl es (noch) richtig "Julias Kleid" heißt. Kleinste Veränderungen der Sprache finden also ständig statt. Bevor sie Teil der gültigen Rechtschreibung werden, durchlaufen sie einen langen Prüfungsprozess im Sprachgebrauch.

Gendern ist aber das Gegenteil von natürlicher Sprachentwicklung. Das Gendern haben sich Menschen mit einem bestimmten gesellschaftspolitsichen Ziel ausgedacht. Die natürliche Sprachentwicklung macht Sprache einfacher, aber niemals komplizierter. Gendern macht Sprache aber unglaublich kompliziert. Schon dass zeigt, dass es hier um eins ganz sicher nicht geht: die normale Veränderung der Sprache durch den Gebrauch durch die Mehrheit der Menschen. 

 

Sind denn diese neuen Sonderformen so schlimm?
Die Sprache benötigt Regeln, damit alle das gleiche denken, wenn sie etwas lesen. Damit sich die Menschen verstehen. Sprache ist (unter anderem) ein Werkzeug des Ausdrucks. Sie darf nicht willkürlich verzerrt werden.

 

Was kann durch das Gendern schon Schlimmes passieren?
Die Sprache wird dazu missbraucht, um die Gesellschaft in Gruppen einzuteilen. Die Aufgewachten, die „Woken“, die "Guten" gendern. An ihrer Sprache soll man erkennen, wer dazu gehört. Alle anderen sind reaktionär, unsensibel, rücksichtslos. Sprache soll vereinen, hier spaltet sie. 

Mindestens so schlimm, wenn nicht sogar schlimmer ist die drohende langfristige Beschädigung der Sprache als Grundlage der allgemeinen Verständigung. Wenn generische Begriffe nicht mehr generisch genutzt und verstanden werden, wenn neue Begriffe wie "Schüler*innen" in der gesprochenen Sprache klingen wie "Schülerinnen", dann verliert die Sprache ihr wichtigstes Aufgabe: Verständlichkeit. Die Sprache selbst ist dabei wehrlos. Nur wir Menschen können diesen Schaden (noch) verhindern. 

 

Aber es gibt doch die Regeln.
Genau. Allerdings werden sie nicht eingehalten. Wir wollen lediglich erreichen, dass die gültigen Regeln eingehalten werden. Dabei geht es nicht darum, blindlings Regeln zu befolgen, auch wenn diese keinen Sinn machen sollten. Hier machen die Regel den größtmöglichen Sinn: Erst sie sorgen dafür, dass eine Sprache auch "eine" Sprache ist, dass sich Menschen in dieser Sprache verständigen können, dass man in dieser Sprache Probleme benennen und Lösungen finden kann. Und zwar durch die Nutzung der Sprache zur Kommunikation und nur durch den Mißbrauch der Sprache selbst als politisches Werkzeug.

 

Kann Sprache nicht beides sein, Regelwerk und Ausdruck politischer Meinung?
Ja, privat kann sie das sein und deshalb "gendern" auch die Menschen, die es privat tun. Das ist völlig ok, mag man es auch unglaublich anstrengend finden. Aber politische Gesinnung hat im Bereich der öffentlichen Verwaltung und des öffentlichen Bildungswesens nichts zu suchen. Insbesondere die Schule soll die Kinder nicht politische indoktrinieren, sondern sie dazu befähigen, selbst kritisch zu denken und auf dieser Basis Entscheidungen zu treffen. 

 

Gendersprache stellt doch Geschlechtergerechtigkeit her!?
Die Behauptung, es handele sich bei den unterschiedlichen Schreib-- und Sprechformen der Gendersprache um geschlechtergerechte Sprache, ist eine wertende Selbstzuschreibung (Framing), die objektiv falsch ist. Wir haben das oben schon beschrieben: generische Begriffe sind geschlechtergerecht, weil sie immer alle Geschlechter erfassen, das biologische Geschlecht und die Verschiedenheit der Menschen dabei aber gerade nicht in den Vordergrund stellen, weil Sprache alle Menschen gleich behandelt. 

 

Was ist daran falsch, wenn Sprache "geschlechtergerechter" sein soll?
Sprache kann nicht gerecht oder ungerecht sein, nur Handlungen. Wer etwas anderes behauptet, vermischt Äpfel mit Birnen (Kategorienfehler). Sprache kann nur richtig oder falsch sein. Und wenn etwas bereits gerecht ist, dann gibt es kein gerechter. 

 

Wann ist Sprache richtig?
Maßstab für die Bewertung einer Sprache ist allein ihre Qualität als Werkzeug der allgemeinen Verständigung. Sprache ist richtig, wenn damit Sachverhalte, Gedanken, Meinungen und Gefühle klar, eindeutig, objektiv und allgemein verständlich formuliert werden.

 

Was gehört zu einer funktionsfähigen Sprache?
Eine funktionsfähige Sprache beruht auf zahlreichen in der gesamten Sprachgemeinschaft über lange Zeit entwickelten, vereinbarten und anerkannten Regeln. Diese betreffen ihre Grundstruktur (Grammatik, Satzbau), ihre Begrifflichkeit (Wortbedeutung, Semantik), ihre Aussprache (Lautung) und ihre Rechtschreibung (Orthografie).

 

Wer diese Regeln missachtet und wie die Gendersprache einen abweichenden Sprachgebrauch zum Merkmal einer bestimmten Gesinnung macht, zerstört die Grundfunktion, Objektivität und Allgemeingültigkeit der Sprache. Eine solche konstruierte Sondersprache (Soziolekt) kann nicht den Anspruch erheben, der allgemeine und verbindliche Sprachstandard zu sein.

 

Seit wann gibt es Gendersprache?
Die Gendersprache beruht auf zwei widersprüchlichen akademischen Thesen, die von Anfang an umstritten waren: In den 1970er Jahren formulierte Luise F. Pusch ihre "feministische Linguistik". Deren grundlegender Irrtum war von Anfang an die Gleichsetzung von Genus und Sexus. (Beispiel: Sie behauptete, der Bergsteiger bezeichne nur Männer, die auf Berge steigen, und schließe Frauen aus. Wer das so verdreht, hat die Grundlagen unserer Grammatik nicht begriffen.) In den 1990er Jahren propagierten John Money und Judith Butler die Genderthese, die soziales von biologischem Geschlecht abzugrenzen versucht. Daher kommt die heutige Bezeichnung. Dahinter steckt aber keine Notwendigkeit, die Sprache radikal zu verändern. 

 

Was ist falsch an der feministischen Linguistik?
Die feministische Linguistik behauptet fälschlich, im Deutschen seien allgemeine Amts--, Berufs--, Gruppen-- und Gattungsbegriffe, sofern sie grammatisch im Maskulinum stehen (z.B. Einwohner, Steuerzahler, Arzt) nicht inklusiv und geschlechtsneutral, sondern bezeichneten nur biologische Männer; sie machten Frauen unsichtbar; diese seien dabei allenfalls nur mitgemeint. Entsprechende Begriffe im Femininum (z.B. Person, Geisel, Koryphäe) oder im Neutrum (z.B. Mitglied, Opfer, Kind) werden dagegen als inklusiv und geschlechtsneutral akzeptiert. Auch mit einen "generischen Femininum" hätten viele Menschen, die gendern, kein Problem. Dies zeigt, dass es nicht um Sprache geht, sondern um Politik. Und um nicht falsch verstanden zu werden: Wir alle, die wir uns in der Volksinitiative engagieren, kämpfen für die Gleichberechtigung der Geschlechter. Die stellen wir dann her, wenn es keine Rolle mehr spielt, welches Geschlecht eine Person hat. Wir sind als Gesellschaft noch nicht an diesem Zeil angekommen, aber wir haben im Vergleich zur vorletzten Jahrhundert den allergrößten Teil des Weges geschafft. Das Gendern ist daher ein Rückschritt, in dem die Trennung der Geschlechter in den Vordergrund gestellt wird.


Die Lösung sind in einer gleichberechtigten Gesellschaft erst recht die generischen Begriffe: Denn in solchen Gattungsbegriffen sind alle biologischen Geschlechter (Frauen, Männer und Non--Binäre) „unsichtbar“, sie alle sind gemeint, niemand ist "nur mitgemeint". 

 

Gattungsbegriffe sind inklusiv und bezeichnen Menschen und Menschengruppen allein nach einem bestimmten Merkmal ohne Beachtung anderer individueller Merkmale wie z. B. ihres biologischen Geschlechts. Gattungsbegriffe sind also in höchstem Maße geschlechtergerecht.

 

Was soll an der Genderthese falsch sein?
Das generische Maskulinum macht keine Aussage über das gemeinte oder benannte biologische Geschlecht. Wir erkennen ausdrücklich die Vielfalt der Geschlechter inklusiv der non--binären an. Die persönliche Genderidentfikation eines jeden Menschen soll ermöglicht werden, ohne dass diese bei jeder Ansprache zur Offenlegung erzwungen wird.

 

Sind Frauen nicht unsichtbar, wenn man nicht gendert?
Ja, natürlich. Frauen sind in generischen Begriffen unsichtbar. Männer sind in generischen Begriffen unsichtbar. Non--Binären sind in generischen Begriffen unsichtbar. Es wird keine Aussage über das biologische Geschlecht getroffen. Weder das generische Maskulinum noch das generische Femininum noch das generische Neutrum diskriminieren die biologischen Geschlechter.

 

Gibt es heutzutage keine wichtigeren Themen als das Gendern?

Es gibt für jedes Thema eines, welches man für wichtiger halten kann. Hier geht es aber nicht um die Sprachwünsche einiger weniger, hier geht es um die Sprache aller. Es geht nicht um das Gendern einiger weniger, sondern was das Gendern beim Verständnis der Sprache durch alle bewirkt. 

Das Gendern ist ein Angriff auf unsere Kommunikationsgrundlage, die Sprache. In Zeiten zunehmender Spaltung in der Gesellschaft haben wir erhöhten Kommunikationsbedarf. Da dürfen wir nicht unser wichtigstes Werkzeug, die Sprache, dem Missbrauch durch Ideologen aussetzen.

Sprache muss neutral sein, damit wir uns über die Inhalte streiten können in dem Willen, die beste Lösung für ein Problem zu finden. Wer meint, die Sprache selbst sei bereits die Lösung, wird keines der anderen Probleme je lösen können. 

bottom of page